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Flurschäden der Politik
Wie nennt man das, wenn sich Akteure einen aufreibenden Kampf liefern, dessen Ergebnis genauso ausfällt wie es jeder von Anfang an erwartet hat? Schmierentheater. Das ist letztlich alles, was man über den Haushaltsstreit in Amerika sagen kann. Schlimm nur, dass es für das Land einen solchen Schaden bedeutet. Weniger die 24 Milliarden Dollar, die der Zwangsurlaub der Verwaltung gekostet hat, als die Desavouierung der amerikanischen Politik.
Und was hat die Welt davon? Die Gewissheit, dass es zwischen Dezember und Februar von vorne losgeht. Das ist nicht hilfreich für die Welt, die mehr Stabilität nötig hat. Das zeigen nicht zuletzt einige Unternehmensergebnisse der laufenden Berichtssaison, so etwa von IBM oder Ebay.
Also geht der Blick doch wieder zu den Notenbanken. Gut, dass die Fed weiter die Kassen offen hält. Das freut zumindest die Anleger, die sich billig verschulden können. Aber an eine Spekulationsblase glaubt zumindest Nobelpreisträger Eugene Fama nicht. Die kann ja noch kommen.
Auch in Deutschland geht es so gut nicht: Auch wenn die Steuereinnahmen fließen, haben die Wirtschaftsforschungsinstitute die Konjunkturprognose halbiert. Hoffentlich macht es die wenigstens die Politik hierzulande besser als über dem großen Teich.
Geben Sie die Hoffnung nicht auf!
Ihre F.A.Z.
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